Bootsfahrschule und Segelschule Berlin Spandau

Kindersegeltörn August

13.08., erster Seetag.

Wetter: Viertel-Bewölkung, Wind bis 22 Knoten aus Nordwest bei 0,5 m Seegang im Fehmarnsund.

Nachdem gegen 13.00 Uhr alle Kinder eingetroffen waren, führten wir auf beiden Schiffen eine ausgiebige Schiffseinweisung durch, wobei die Kinder in erster Linie die Sicherheitsausstattung kennenlernten. Wie sind die Automatikwesten und Lifebelts anzulegen und einzustellen, an welchen Punkten des Decks kann man sich mit den Lifebelts sicher einklinken, wie werden Seenotsignalmittel und die Rettungsinsel benutzt und wie wird das Schiff auf Seegang vorbereitet. Weiterhin wurde die Takelage und die Schotenführungen erklärt, unter Deck jede Lucke geöffnet und die Bedienung der Bord-WC´s erläutert, so dass wir gegen 15.52 Uhr voller Spannung ablegten, die ersten Kreuzschläge durch den Fehmarnsund segelten und zum ersten mal zwischen Schabernak und Orther Bucht mit den Kindern Wenden übten. Große Kräfte wirkten auf die Takelage und die Manöver nahmen anfangs noch viel Zeit in Anspruch. Die Plätze an den Winschkurbeln waren eher weniger beliebt, weil das Dichtholen einer Schot bei solchem Wind für die Kinder nicht leicht zu bewältigen war. Aufgrund des frischen Windes wurden Fock und Großsegel gerefft und um 18.00 Uhr kehrten wir zum Liegeplatz zurück.

Seemeilen gesegelt: 9,5
unter Motor: 5,7
Tagesweg: 15,2


14.08., zweiter Seetag.

Wetter: 3/4-Bewölkung, drehende Winde Südwest bis Ost mit 4 bis 6,6 Knoten.

Nach anfänglichen Problemen die gemütlichen Betten zu verlassen, nahmen wir unser erstes gemeinsames Frühstück zu uns, reinigten Küche und Badezimmer und bereiteten die Schiffe und uns auf einen längeren Seetag vor. Wir legten um 11.35 Uhr ab und segelten vor dem Wind langsam mit 4,3 Knoten am Flüggesand vorbei Richtung Dänemark, einer kleinen Stadt namens Marstal. Die Kinder bastelten sich aus Blisterfall, Rettungswesten und Lifebelts ein neues Spielzeug, siehe Fotos rechts. Jedoch ist das Ausreiten bei einem Schiffsgewicht von 11 Tonnen nicht sehr erfolgreich, macht aber offensichtlich riesigen Spaß. Der schwache Wind sorgte dafür, dass wir bei ruhiger See erst um 19.55 Uhr in Marstal festmachen konnten und anschließend unser Abendessen zubereiteten.

Seemeilen gesegelt: 21
unter Motor: 16,7
Tagesweg: 37,7

Rettungsweste und Lifebelt zum Ausreiten...?


15.08., dritter Seetag.

Wetter: Überwiegend sonnig, schwacher Wind bis 3 Bft. aus Nord.

Morgens reinigten wir nach dem Frühstück wie immer das Deck, die Küche und WC´s. Da diese Arbeiten eher unbeliebt waren wurden Arbeitsdienste für den gesamten Törn eingeteilt. Um 10.40 Uhr legten wir ab, um bei einer kleinen idyllischen Insel in der dänischen Südsee, Lyo, die Yachten im Päckchen vor Anker zu legen. Da der Wind genau gegenan setzte, konnten wir höchstens Aufkreuzen, was aber zu einer späteren Ankunft geführt und dem Badespaß im Wege gestanden hätte. Somit fuhren wir unter Motor nach Lyo und gingen um 13.45 Uhr vor Anker. Dort badeten die meisten Kinder, was bei den herrschenden Wassertemperaturen viel Überwindung erforderte. Das Baden war eher von einen Sprung ins Wasser, einem lauten Aufschrei gefolgt vom schnellen wieder an Bord hechten geprägt. Die Lufttemperatur war warm, aber dass Wasser eisig. Trotzdem waren die meisten Kinder für einige Sekunden in der Ostsee. Danach setzten alle zum Eisessen mit dem Beiboot zur Insel Lyo über. Abends frischte der Wind auf und wir mussten die Schiffe zum geschützteren Lyo-Ankergrund verlegen.

Seemeilen gesegelt: 0
unter Motor: 20,2
Tagesweg: 20,2

bei 15° Wassertemperatur


16.08., vierter Seetag.

Wetter: Bewölkt, Wind aus West-Südwest mit 15 bis 18 Knoten.

Wir verliessen um 11.00 Uhr den Lyo-Ankergrund und machten uns auf den Weg durch den Als-Fjord über den Als-Sund nach Svendborg. Die See betrug ca. 0,7 Meter, was auf dem zweiten Schiff schon zu einem Fall von Seekrankheit führte. Im Fjord segelten wir sehr ruhig mit raumen Wind bis fast vor Svendborg, wo wir eine Zugbrücke Richtung Yachthafen passierten, den wir aber wegen Überbelegung wieder verlassen mussten und um 19.06 Uhr mit 4 Schiffen längsseits im Stadthafen im Päckchen liegend festmachten. Bei einem abendlichen Stadtrundgang gab es für jeden eine leckere Pizza.

Seemeilen gesegelt: 17,9
unter Motor: 19
Tagesweg: 36,9


17.08., fünfter Seetag.

Wetter: Mäßiger Wind aus West bis Südwest, Bewölkung 1/2, später voll.

Um 11.00 Uhr verliessen wir Svendborg und segelten nach Süden in die Schlei hinein, an Kappeln vorbei bis zu einem kleinen Dorf, Arnis, bei dem wir mit beiden Schiffen vor Anker gingen, badeten und anschließend übersetzten, um an Land zu grillen.

Seemeilen gesegelt: 9,5
unter Motor: 15,7
Tagesweg: 25,2

Anna hält Kurs.

18.08., sechster Seetag.

Wetter: sonnig, Wind aus Südost mit 15 Knoten und ca. 0,6 Meter Seegang.

Wir verließen Arnis um 11.00 Uhr mit dem Reiseziel Burgstaaken auf Fehmarn und folgten dem Fahrwasser zurück bis zur Mündung der Schlei. Dort setzten wir die Segel mit dem 1 Reff im Groß. Uns stand nicht nur eine große Etappe bevor, der Wind stand auch noch genau gegenan, was für uns einen langen Seetag bedeutete. Wir kreuzten bis zur deutschen Küste, der Howachter Bucht, und mussten leider noch ein großes Stück bis nach Fehmarn unter Motor zurücklegen, um nicht bei völliger Finsternis durch das enge Fahrwasser Burgstaakens zu laufen. In der Dämmerung legten wir in Burgstaaken um 20.30 Uhr an, wo die Kinder einen leckeren Kaiserschmarren zubereiteten.

Seemeilen gesegelt: 18,3
unter Motor: 36
Tagesweg: 54,3


19.08., letzter Seetag.

Wetter: Sonnig, sehr warm, Wind aus Ost mit 4 Bft.

Das Aufstehen nahm diesmal viel Zeit in Anspruch. Da die beiden, die am Freitag für den Frühstücksdienst eingeteilt waren das Bett nach einer langen Nacht nicht verlassen wollten, ließ das Frühstück also etwas auf sich warten. Anschließend waren die beiden Crews damit beschäftigt, die Schiffe zu reinigen, den Wasservorrat aufzufüllen und Diesel nachzutanken. Wir segelten viel zu spät mit Fock vor dem Wind durch den Fehmarnsund nach Heiligenhafen zurück, wo wir nach 12 Seemeilen um 15.30 Uhr festmachten und die Schiffe noch einmal gründlich reinigten.

Seemeilen gesegelt: 8
unter Motor: 4
Tagesweg: 12

Seemeilen während des gesamten Törns: 201,5.

Der Tag der Abreise.
Bootsführerscheine Binnengewässer und See, Meer in Berlin